Pressemitteilung
ÖDP warnt vor Bremsenfallen
Eine Untersuchung der Uni Bielefeld hat gezeigt, dass Bremsenfallen nur zu einem sehr kleinen Anteil Pferdebremsen erwischen und ansonsten auf breiter Basis alle möglichen anderen Fluginsekten, so z.B. auch die Wildbienen und andere Bestäuber.
Mit dem Frühling begegnen uns auch wieder die unterschiedlichsten Insekten in der Natur und viele davon sollten wir schützen und pflegen wie z.B. die Bienen. Aber es gibt auch Insekten, die Schaden anrichten, so z.B. die von den Reitern gefürchteten Bremsen. Daher verwenden viele von ihnen Bremsenfallen, die großen schwarzen Bälle mit dem kleinen weißen Zelt, die in den letzten Jahren an Pferdehöfen immer häufiger zu sehen sind. Eine Untersuchung der Uni Bielefeld hat gezeigt, dass diese Insektenfallen nur zu einem sehr kleinen Anteil Pferdebremsen erwischen und ansonsten auf breiter Basis alle möglichen anderen Fluginsekten, so z.B. auch die Wildbienen und andere Bestäuber, aber auch andere Insekten, die als Glieder der Nahrungskette insbesondere für zahlreiche Singvögel bedeutsam sind und deren Zahl in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen hat. Nina Jäckel hat in ihrer Masterarbeit, einer Studie zur Effektivität und Selektivität von Bremsenfallen, einen Sommer lang die in sechs Fallen gefangenen insgesamt mehr als 50 000 Insekten unter dem Mikroskop untersucht und zugeordnet und dabei nur 4% der Gesamtzahl an Bremsen gefunden. 96% waren Beifang, unter ihnen auch einzelne geschützte Arten sowie etliche Schmetterlinge und Wildbienen.
ÖDP - Vertreterin Dr. Elly Vaupel ist im Februar um Kirchhellen herum zu zahlreichen Pferdehöfen gefahren und war erfreut zu hören, dass vielen Pferdewirten die Problematik bereits durch andere Fallen bekannt ist. Auf manchen Weiden sieht man Bremsenfallen aber immer noch stehen, teilweise sogar rund ums Jahr, obwohl Bremsen nur im Hochsommer ein Problem sind.
Die ÖDP möchte daher dieses Problem noch einmal öffentlich machen und dazu aufrufen, die schädlichen Bremsenfallen nicht mehr zu verwenden, sondern z.B. vermehrt auf Fliegendecken und andere umweltfreundliche Alternativen zu setzen.